Mit einem einfachen Bücherschrank fing alles an. Vor 124 Jahren wurde in Alt Meteln die erste Bibliothek eröffnet, in einem Schrank, der in der Schule stand. Heute ist die Einrichtung schon wesentlich moderner und auch größer, doch der Sinn dahinter ist nach wie vor derselbe: Den Einwohnern der Gemeinde ermöglichen, sich auf kurzem Wege Bücher auszuleihen.
Und dass das nach wie vor in Alt Meteln möglich ist, liegt wohl hauptsächlich an Elke Haase. Seit 14 Jahren ist sie die ehrenamtliche Bibliothekarin, die sich liebevoll um die kleine Bücherstube kümmert. Sie kennt jedes ihrer Bücher und kann zu fast allen eine kleine Geschichte erzählen. „Ich empfehle gern Bücher, die ich liebe”, sagt die 77-Jährige und steuert auf die Familiensagas in einem Regal ganz hinten. „Die habe ich alle gelesen, sie sind wirklich gut”, fügt sie hinzu. Im Bestand sei aber jedes Genre vorhanden – Kinderbücher, Reiseberichte, Kochbücher, Krimis und auch Romane.
Über all die Jahre hat Elke Haase eine Menge erlebt in ihrer kleinen Bibliothek. Besonders die Arbeit mit Kindern hat ihr viel Spaß bereitet. „Leider werden es immer weniger Leser”, stellt die Alt Metelerin fest. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation kann die 77-Jährige nicht mehr so viel unternehmen. „Ich bin gern zu den Schülern und KitaKindern gefahren und habe Lesenachmittage veranstaltet”, so Haase. Diese fallen jetzt leider aus.
Deswegen hat die Rentnerin nun auch beschlossen, das Zepter weiterzugeben an Doris Steyer. Sie wird ab November die neue ehrenamtliche Bibliothekarin in Alt Meteln sein und die Verantwortung für die gut vielen Bücher übernehmen. Und so kann im nächsten Jahr auch ein besonderes Jubiläum gefeiert werden: Dann gibt es die kleine Bücherstube bereits 125 Jahre.
Text/Foto: Nadja Hoffmann