Die Mamsell vom Gut Hof Meteln

Das Rezeptbuch der Auguste Sabine Dorothea Luise Buß

Geboren wurde Auguste Buß 1859 in Zierzow als Tochter des dortigen Erbpächters Karl Johann Buß. Sie arbeitete zunächst einige Jah­re als Mamsell auf dem Gut in Hof Meteln. 
Ihr Rezeptbuch begann sie 1883 niederzuschreiben, als sie bereits mit dem Erbpächter Johann Jo­achim Facklam in Böken verheira­tet ist. Doch ein Großteil ihrer Re­zepte dürften sicher noch aus ihrer Zeit als Mamsell auf Hof Meteln stammen. 
Überliefert sind hier neben ver­schiedenen Kuchen, Torten, und Kleingebäck auch Rezepte für Salz­stangen, Käsestangen, verschiede­ne Süßspeisen und Eis, Krebsbutter, Punsch Champagner aber auch Anleitungen zum Wäsche waschen und Herstellen von Fußbodenbeize und Bohner. 

Luise Buß berechnete ihre Zutaten für leckere Gerichte noch in Loth, Pott und Plank

Gebräuchlich sind noch die alten Maße: Kanne, Pott, Quart, Loth und natürlich Pfund. Auguste Buß hat uns eine Umrechnungstabelle hinterlassen:
500g = 1 Pfund
200g = 12 Loth
85g = 5 Loth
1 Kanne = 2 Pott
1 Pott = 2 Plank
1 Plank = 2 Pegel
1 Quart = 1 ¼ Pott
2 Unzen = 1 Loth
1 Pott = 0,9 Liter
1 Kanne = 1,81 Liter

Die Rezepte sind sehr aufwändig und auch gehaltvoll. Bei den meis­ten Kuchenrezepten kommen auf ein Pfund Mehl 8 bis 10 Eier. Eine halbe Stunde oder gar eine Stun­de rühren ist keine Seltenheit. So­lange man ein Hausmädchen für die Küchenarbeit hatte, ist das auch kein Problem. Hier eines ihrer Re­zepte aus der damaligen Zeit: 

Schaumpudding 
¼ Pfund frische Butter wird, nach­dem man sie hat schmelzen lassen, vom Feuer genommen, dann ¼ Pfund feines Mehl hineingerührt und ein knappes halbes Quart (1 Quart = 1 ¼ Pott) Milch dazu ge­tan. Dann wieder auf’s Feuer ge­setzt und solange gerührt bis es steif ist, immer nach einer Seite. Ist die Masse abgekühlt, so kommen 10 Eidotter, 4 Loth Zucker, die Schale einer Zitrone und zuletzt der Schaum der Eier. Eine Stunde ko­chen lassen. Das doppelte reicht für 12 – 16 Personen. ESCH